Editorial

Verbandsdirektor Andreas Breitner
Liebe Leserinnen und Leser,
eine Arbeitstagung mit mehr als 900 Gästen. Eine Referentin, die unter Polizeischutz anreisen muss. Ein Film über ein Schulprojekt in Pakistan, das VNW-Unternehmen mit mehr als 20.000 Euro fördern.
Wer zu Beginn der vierten Septemberwoche in der Lübecker Kulturwerft Gollan an der diesjährigen VNW-Arbeitstagung teilnahm, durfte in unterschiedlichen Momenten erleben, was die sozialen Vermieter ausmacht.
Da war zunächst der „Auftritt“ von Peter Christian Hansen, dem Begründer des VNW, der berichtete, in was für einer Situation und aus welchen Gründen sich vor nunmehr 125 Jahren Wohnungsbaugenossenschaften zusammenschlossen.
Da waren die mehr als 900 Gäste, die den Referentinnen und Referenten zuhörten - vor allem aber miteinander ins Gespräch kamen: darüber, wie wir das, was uns ausmacht, in die Zukunft transferieren.
Da trat mit Dunja Hayali eine Journalistin auf, die unter Polizeischutz anreisen musste, weil in diesem Land vermehrt Menschen gibt, die eine andere Meinung nicht tolerieren können und stattdessen mit Androhung von Gewalt reagieren.
VNW-Unternehmen berichten schon seit einigen Jahren von der veränderten Stimmung in ihren Quartieren. Davon, dass Nachbarn nicht mehr miteinander, sondern viel zu oft übereinander reden – und zwar schlecht.
Und was ist unsere Antwort? Das legendäre Motto, mit dem sich vor mehr als 125 Jahren hierzulande die ersten Genossenschaften gegründet haben: „Was einer nicht schafft, das schaffen viele.“
Dazu gehört, das VNW-Unternehmen in Pakistan Mädchen und Jungen aus ärmlichsten Verhältnissen, die Möglichkeit eröffnen, wenigstens vormittags eine Schule zu besuchen.
Die diesjährige VNW-Arbeitstagung war ein Beweis dafür, dass es im Norden Deutschlands starke soziale Vermieter gibt, die nicht auf den schnellen Euro aus sind, sondern modernen Wohnraum zu bezahlbaren Mieten anbieten.